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Der
seltsamste Weinkeller Niederösterreichs: Kellerromantik ganz besonderer Art kann man in Röschitz im niederöster- reichischen Weinviertel erleben - und manches Sehenswerte dazu. Denn die hügelige Landschaft des Weinviertels nordwestlich von Wien hat nicht nur wohlschmeckenden Rebensaft zu bieten ... nein: Sie ist auch touristisch ein durchaus lohnendes Ziel. Denn in Röschitz sind die Berühmtheiten dieser Welt verewigt. Man braucht nicht lange nach dem Weg zu fragen. Jedes Kind kennt den "Weberkeller", obwohl es hier duzende Weinkeller gibt. |
Tritt man ein, sieht man das
Presshaus des etwa 200 Jahre alten Kellers - aber gepresst wird längst wo anders. Durch
ein rundes Tor geht es in das Gewölbe des eigentlichen Kellers. Und da trifft man auf
allerhand Prominenz - nicht am Tisch, sondern an den Kellerwänden. Ja Sie haben recht gelesen: Motive aus der Zeit der Christianisierung, das letzte Abendmahl sowie Bildnisse aus der griechischen und römischen Mythologie wechseln mit Skulpturen von Feldherren, Künstlern, Landesherren und Politikern. Und das alles spielt sich an den Wänden der Gewölbe ab. |
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Da durchbohrt uns der trojanische Priester
Laokoon neben dem Konterfei Adenauers, da sonnt sich der österreichische Bundeskanzler
Figl in der Gesellschaft von Amor und Psyche, da wetteifert Mozart, Beethoven und Schubert
um die schönsten Musikkreationen, und Goethe diskutiert mit Schiller über den Glanz der
deutschen Dichtersprache. Aber wer entwickelte das Talent, aus dem Weinkeller in Löß und Lehm ein Panoptikum von Prominenten - Konterfeis zu machen? Nun, ein schlichter Weinbauer, nähmlich der Urgroßvater des heutigen Kellerbesitzers. Er kam auf die Idee, mit seinem Taschenfeitel dem nüchternen Lehmgewölbe Form und Verzierung zu geben, eine Nische für die handgeschmiedete Kellerlaterne zu schaffen und diese mit Ornamenten zu schmücken .... und so gings an. |
Dann kam die Lust, sich an schwierigere
Motive heranzuwagen, wobei Kunstzeitschriften und Illustrierte immer
neue Anregungen gaben - und siehe da, die Lehmbildhauerei war geboren.
Sie machte Ludwig Weber I., danach Ludwig II., und auch der dritten
Generation - Erich - Spaß, und so wurde im Flackerlicht der Kellerkerzen
das Kuriosium des "Prominenten-Kellers" von Röschitz geboren.
Auf jeden Fall ein Produkt, das kaum irgendwo seinesgleichen hat.
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